Bis gestern Abend war der Campingplatz fast leer. Dann, Freitag Abend, innert 30min war der gesamte Platz von Norwegern zugestellt. Tja, es ist Wochenende und der Norweger geht dann in die Natur.
Wir standen früh auf und verliessen Rolvsfjord bevor die Norweger aufwachen. Die Fahrt nach Moskenes, wo wir auf unsere Fähre nach Bodø fahren werden, wird, je südlicher wir kommen, umso besser. Ich finde, man sollte die Lofoten von Norden nach Süden befahren, weil da unten wird es immer schöner.
Da wir bereits um halb 11 in Moskenes ankommen, die Fähre jedoch erst um 14:00 fährt, verlängern wir unsere Südfahrt bis ins Endkaff der Lofoten mit dem klingenden Namen Å. Doch, das Teil heisst wirklich nur einfach Å. Am Ende dieses Käffchens endet auch die E10 auf einem grossen Touri-Parkplatz.
Wir überspringen die Tourishops und fahren direkt zurück nach Moskenes und reihen uns als Erste überhaupt ein. Um die Zeit bis 14:00 zu überbrücken, schauen wir ein wenig 16:9 Live-TV (zur Frontscheibe raus). Was da alles eintrudelt ist echt sehenswert…
Die rund 3-stündige Überfahrt mit der Fähre genossen wir bei, einmal mehr, stahlblauem und wolkenlosem Himmel.
Mit knapp 15min Verspätung treffen wir in Bodø ein und fahren, wie es sich für Rossis gehört, als Erste vom Schiff.
Knapp eine Stunde später trafen wir auf dem Campingplatz Saltstraumen ein. Das besondere in Saltstraumen ist:
Der Saltstraumen, der grösste Mahlstrom der Welt, liegt 32km vom Zentrum von Bodø entfernt.
Fast 400 Mio m3 Wasser zwängen sich im Laufe von 6 Stunden durch die 3km lange und 150m breite Meeresenge zwischen dem Skjerstad- und dem Saltenfjord. So gross ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut
Der Strom erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten. Die Strudel in diesem natürlichen „Whirlpool“ haben einen Durchmesser von bis zu 10m.
Viermal am Tag, etwa alle 6 Stunden, ändert der Strom dem Naturgesetz der Gezeiten folgend seine Richtung und liegt dann eine kurze Zeit still da, bevor die Wassermassen mit voller Kraft in die andere Richtung strömen.
Also quasi ein Rhein Höhe Basel, mit der Geschwindigkeit einer Reuss bei Hochwasser, der alle 6h die Richtung wechselt. Dabei haben wir noch einen Hobby-Fischer mit einer CHF 19.90 Fischerroute gesehen, welche nach kurzer Zeit einfach in der Mitte zerbrach. FREE WILLY!
Um die Touristen im richtigen Moment ans Ufer zu jag…locken, gibt es überall sehr detailierte Gezeitentabellen. Da kann man für jeden Monat, für jeden Tag, auf die Minute genau nachlesen, wann denn nun die stärkste Ebbe oder Flut herrscht. Ich wünschte mir der Fahrplan der Fähre wäre so einfach zu lesen gewesen.